Das Zürcher Obergericht hat den Lenker eines Lastwagens wegen einfacher Verletzung der Verkehrsregeln schuldig gesprochen und mit 100 Franken Busse bestraft. Er war im April 2008 mit seinem Sattelschlepper im Schritttempo in die Fussgängerzone der Altstadt von Winterthur gefahren. In einer Distanz von 30 Metern sah er zwei Fussgänger, die in Richtung seines Fahrzeugs unterwegs waren. Die beiden hatten zehn Minuten zuvor ihr ärztlich verschriebenes Methadon eingenommen, zusätzlich Valium konsumiert und waren beim Laufen in ihren Lesestoff vertieft. Als die zwei Männer noch wenige Meter vom rollenden Lastwagen entfernt waren, erkannte der Lenker, dass sie sein Fahrzeug offenbar nicht bemerkt hatten. Er brachte den Sattelschlepper sofort zum Stillstand, konnte aber nicht mehr verhindern, dass einer der Fussgänger gegen den Aufleger des nunmehr stehenden Fahrzeuges lief.

Das Bundesgericht hat am 9.8.2011 die Strafe im Urteil Urteil 6B_272/2011 bestätigt. Demnach hätte der Fahrer die Fussgänger aktiv mit Huppen warnen müssen. Keine Rolle spiele, ob den verunfallten Fussgänger selber ein Verschulden treffe und seine fehlende Aufmerksamkeit nun aufs Lesen oder den Drogenkonsum zurückzuführen sei. (bm)

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