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Kurz notiert, schnell gelesen Die bibliophile Notiz für Kalenderwoche 17
Der Künstler Axel Malik ist ein Schreibwütiger, seine Kunst besteht aus einem fortwährenden Schreibakt. Geduldig und beharrlich setzt er Tag für Tag Zeichen um Zeichen auf Leinwände, auf Blätter oder in Bücher. Seine «skripturale Methode», wie er sie nennt, hat für den Leseakt freilich einen Haken. Während unser Schriftsystem darin besteht, alles mittels weniger Zeichen auszudrücken, betreibt er eine gegenläufige Strategie: anstatt den Code zu vereinfachen und zu reduzieren, vervielfältigt er ihn bis ins Unendliche und hintertreibt so die Entschlüsselung. Jedes Zeichen ist ein Unikat – mit einem spontanen Impuls aus der Hand gegeben. So sind seine Tagebücher von faszinierender Schönheit, jedoch unleserlich, weil hinter der Schrift kein verstehbarer Sinn steckt. Einzig der Autor selbst vermag sich angesichts dieser Schriftbilder an Situationen oder Reisestationen zu erinnern. (bm)
An dieser Stelle präsentieren wir wöchentlich eine bibliophile Notiz. Kalenderwoche 16: Unter Büchern begraben
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