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Dada da und Dada dort Eine lose Folge über 100 Jahre Dada und seine Erben
Vielleicht war Friedrich Glauser (1896-1938) kein Dadaist, doch er war 1917 ein treuer Gast und Mitwirkender bei den Dada-Soiréen. 1931 hat er seine Erinnerungen an die Dada-Zeit in einem Text festgehalten. «Ich hocke neben ihm (Hugo Ball) und bearbeite das Tambourin. Die andern Dadaisten, in schwarzen Trikots, mit hohen ausdruckslosen Masken bekränzt, hopsen und heben die Beine im Takt, grunzen wohla uch die Worte mit. Die Wirkung ist erschütternd.» Der Illustrator und Glauser-Afficcionado Hannes Binders hat sie wunderbar illustriert, wie ein schmaler Band von neuem demonstriert.
Die Illustrationen sind zurzeit auch im Museum Strauhof zu sehen, im Rahmen einer Ausstellung über Friedrich Glauser, den unglücklichen Menschen, den Dada-Zaungast und den unvergleichlichen Krimi-Erzähler. Die Ausstellung präsentiert einen Menschen, den das Leben nicht mit Glück überhäufte. Der Zwist mit dem Vater, die Unterstellung unter Vormundschaft, der Cafard in der Fremdenlegion, Gefängnis und psychiatrische Anstalt und schliesslich der Freitod am Vorabend der Heirat – das alles verdichtet sich zu einem Leben, das nicht sehr schön war – in Glausers Worten am Schluss seines Lebenslaufes 1937: «Et puis voilà. Ce n'est pas très beau.»
Die Ausstellung im Strauhof bettet ihren Gegenstand in einfache, schöne Bilder und Szenarios ein, die Glausers Leben und Werk angemessen ist. Ein langer erster Raum wird von einer Gitterstruktur zergliedert, in einer schwarzen Spiralform wird daraufhin das Leben erzählt, „Gourama“ und die Wachtmeister Studer-Romane werden mit Hilfe von Hannes Binders Illustrationen zur Geltung gebracht. Das ergibt ein unspektakuläres, doch eindrückliches Bild des Dichters, dessen Werke trotz ihrer 80 Jahre wenig von ihrer berührenden, menschlichen Stimmung eingebüsst haben. Glauser sehen und Glauser lesen.
Friedrich Glauser / Hannes Binder (Ill.): Dada. Limmat Verlag, Zürich 2015. 62 Seiten.
Friedrich Glauser – Ceci n'est pas très beau. Ausstellung im Strauhof Zürich, 5. Febr. - 1. Mai 2016.
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