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Beat Mazenauer

Freudsche Versprecher

Kommentar sprachlicher Unfug in Spanien – und auf Twitter

Sandra Künzis Beitrag über das kokette Spiel der SVP mit Nazi-Symbolen findet eine aktuelle Fortsetzung in der spanischen Zeitung El Mundo. Die Journalistin Emilia Landaluce (deren Nachname sich mit «glänzendem Ödland» übersetzen lässt) fand es in einem Artikel über ein Tennispiel notwendig, eine der Spielerinnen mit einer KZ-Aufseherin und Mörderin zu vergleichen. Wegen ihres brutalen Spiels und ihres «arischen Aussehens» sei es nicht schwer, sie sich als Irma Grese, der «Hyäne von Auschwitz», vorzustellen. Laut Wikipedia wurde Grese wegen Mordes 1945 zum Tod durch den Strang verurteilt.

Noch verwirrender und zugleich vielsagender ist freilich die Entschuldigung der Journalistin auf Twitter ausgefallen: «It was in a humorous context». Genau das ist der Punkt: mit Nazivergleichen lässt sich trefflich humoristisch sein. Das ist der bummelwitzige Faschismus jener, die nicht mal merken, wessen Geistes Kind sie sind.

Die konservative El Mundo übrigens bot, gemäss Wikipedia, wiederholt prominenten Geschichtsrevisionisten eine Plattform, so 2009 dem Holocuast-Leugner David Irving. Zufall? Es ist immer wieder erstaunlich, wie in den neuen Medien wie Twitter sprachlicher Unfug getrieben wird. Darf man solches überhaupt ernst nehmen – oder muss man es als Freudscher Versprecher erst recht ernst nehmen?

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